Narkolepsie - wenn Pferde den Halt verlieren

Ist dein Pferd sehr ängstlich, ist es schreckhaft?

In letzter Zeit sind mir in meinen Behandlungen viele Pferde mit Pseudo-Narkolepsie-Symptomen begegnet. Die Pseudo-Narkolepsie ist eine Störung im Schlafverhalten, die Tiere finden keine Ruhe, legen sich nicht hin, was wiederum dazu führt, das Erschöpfungszustände auftreten. Am Tage wirken diese Pferde benommen und schläfrig. 

Zusätzlich tritt oft nach einer gewissen Zeit aus Erschöpfung die Kataplexie auf, der vollkommene Verlust des Muskeltonus, die Pferde dösen mit hängendem Kopf, knicken mit den Vordergliedmaßen ein, können sogar in die Seitenlage fallen. Erst dann werden die Pferde wieder wach und stellen sich auf, statt sich abzulegen, durchlaufen die Tiere diesen Prozess immer und immer wieder. Beim Sturz treten Verletzungen im Kopfbereich, den Fesselköpfen und den Vorderfußwurzelgelenken auf, die Wunden müssen oft tierärztlich behandelt werden. 

Pferde zeigen im Stehen und im Liegen Leicht- und Tiefschlafphasen. REM-Schlafphasen, die zur totalen Muskelentspannung führen, sind nur beim liegenden Pferd erkennbar, es fehlt also die REM-Tiefschlafphase bei diesen Pferden. Bei der Suche nach der Ursache muss als ausgeschlossen sein, dass Schmerzen beim Ablegen oder Aufstehen der Grund für die Narkolepsie ist.  Weitere wichtige Aspekte hierbei ist die geeignete Einstreu, aber auch das Sicherheitsbedürfnis des Pferdes, ein Pferd wird sich nur an einem Ort, an dem es sich sicher und ungestört fühlt, ablegen. 

Sensible Pferde leiden eher unter diesem Symptom.  Sensibilität ist wertvoll, kann aber auch zu vermehrtem Stress führen. Diese Pferde sehen alles, fühlen alles und können oft diese Gefühlte und Gesehene nur schwer verarbeiten. Als erste Ursache für die Narkolepsie erkenne ich oft ein traumatisches Erlebnis, welches noch nicht verarbeitet ist. Hier ist eine behutsame Therapie notwendig um diese wichtige Gefühlsbarriere aufzulösen.

  • Pferde, die eine massive Veränderung in ihrem Leben erfahren haben
  • vom Turnierpferd in den Offenstall
  • durch viele Hände gereicht
  • an einen neuen Ort mit einem neuen Besitzer, an dem sie sich noch nicht richtig eingelebt haben
  • Pferde die rangniedrig sind
  • Stress in der Herde haben
  • kein Vertrauen finden
  • zuviel Verantwortung übernommen haben/ sensible Leitstute

Dass alles sind Ansatzpunkte zur Behandlung der Narkolepsie. Ganz wichtig ist es, diese Pferde bei jeder Veränderung zu begleiten, nur so kann wieder eine Vertrauensbasis und somit auch das notwendige Selbstbewusstsein aufgebaut werden. Erst dann können sich die Pferde einlassen und entspannt den Alltag genießen, sie sind wieder leistungsbereit und finden das Vertrauen, sich zum Schlafen wieder abzulegen. Ich schaue mir zur Behandlung genau die Gemütslage der Pferde an, in welchem emotionalen Zustand befinden sich die Pferde, was hat dieses ausgelöst? Über die Informationen, die ich über den Pferdebesitzer erhalte oder auch erspüre, kann ich dann gezielt einen Heilungsreiz setzen und die Pferde finden in Ihre Mitte zurück, sind ausgeglichener, belastbarer. 

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